76 neue Zweitzeug*innen

von C.Fricke

Der 10. bis 12.11.2021 stand für unsere Viertklässler im Zeichen der Z[w]eitzeugen. Bereits zum vierten Mal besuchte uns der gemeinnützige Verein Zweitzeugen e.V., der Überlebende des Holocaust besucht, ihre Lebensgeschichten aufzeichnet und in Schulklassen weitererzählt. Dadurch wird Geschichte jenseits von Zahlen und Daten für die Kinder begreifbar und nachfühlbar. In drei Workshops wurden die Schüler*innen der vierten Klassen zu Zweitzeug*innen ausgebildet.

Ksenia Eroshina sammelte zunächst das große Vorwissen der Kinder zum Thema Nationalsozialismus, Zweiter Weltkrieg und Judenverfolgung. Dann erfuhren die Klassen einiges über die "Antijüdischen Gesetze, Maßnahmen und Verordnungen" und wie diese das Leben von als Juden und Jüdinnen Verfolgten damals eingeschränkt und bedroht haben.

 

Im Anschluss lernten die Kinder durch Frau Eroshina die Zeitzeugin Elisheva Lehman kennen. Die jüdische Niederländerin wurde 1924 in Scheveningen geboren und hat als Teenager die Zeit des Nationalsozialismus in Holland miterlebt. Die Kinder (und die anwesenden Erwachsenen) hörten von Ellis erster großer Liebe vor dem Krieg, von einem verschwundenen  Tagebuch, dass dann unvermittelt wieder auftauchte, von ihrer Verfolgung durch die Nationalsozialisten, von ihrer langen Zeit in verschiedenen Verstecken, von ihrer zweiten großen  Liebe, ihrem Leben in Israel, ihrer großen Familie und ihrer Leidenschaft für Musik.

 

Zum Schluss schrieben die Kinder einen Brief an Elishevas Tochter Shula, um ihr zu zeigen, dass "die Liebesbotschaft" auch weiterhin bei den Menschen ankommt! So wurden 76 Viertklässlern zu Zweitzeugen von Elisheva Lehman und helfen dabei, dass diese außergewöhnliche Frau und ihre berührende Lebensgeschichte nicht vergessen wird!

 

Wir freuen uns auch sehr, dass wir mit dem Besuch von Frau Eroshina unseren Kooperationsvertrag als Zweitzeugenschule verlängern konnten und auch die nächsten drei Jahre weiter Schüler*innen zu Zweitzeugen ausbilden lassen werden, um sie stark zu machen gegen Diskriminierung und das Erinnern lebendig zu halten.

Unsere Schule hat sich sehr gefreut, dass die Zweitzeug*innen-Workshops durch Mittel der Antisemitismusbeauftragten des Landes NRW, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, gefördert wurde. Vielen Dank! Weiterhin wurden die Workshops, wie auch bereits in den letzten Jahren, durch die Sparkasse am Niederrhein finanziell unterstützt! Auch dafür vielen Dank!

 

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